plan44 matter beta README
Nach der Veröffentlichung des matter SDK v1.0.0 am 4. Oktober 2022 können alle plan44.ch-Geräte (P44-DSB-xx digitalSTROM-Bridge und P44-LC-xx Standalone-Controller) eine öffentliche Beta-Firmware installieren, die die Geräte als matter-"Bridges" funktionieren lässt. In dieser Readme-Datei wird erklärt, wie diese frühe Beta-Implementierung von matter genutzt werden kann.
Voraussetzungen
Ein P44-DSB oder P44-LC-Gerät
Die folgenden Geräte sind unterstützt:
- P44-LC-DE, P44-DSB-E2, P44-DSB-DEH2, P44-DSB-D, P44-DSB-E
- Selbstbau-Geräte auf Basis von RaspberryPi mit den kostenlosen P44-DSB-X oder P44-LC-X Images.
2.7.0.x Beta-Firmware für die P44-xx Geräte
Um die 2.7.0.x/1.7.0.x Beta-Firmware zur Installation auf einem Gerät zu erhalten, muss es bei plan44 registriert sein, um diese Updates über den normalen Update-Mechanismus zu ermöglichen.
Bitte die Beta-Freischaltung per E-Mail anfordern und die Seriennummer des Geräts angeben, für welches die Beta-Firmware installiert werden soll.
Geeignete Hardware mit matter-Unterstüzung für das Smarthome-Ökosystem, das benutzt werden soll
Mit iOS/tvOS 16.1 hat Apple matter offiziell freigegeben (auch in macOS Ventura und watchOS 9.1). Amazon hat am 3.November angekündigt, 17 Echo-Devices bereits bis Dezember 2022 mit matter-fähiger Firmware auszustatten. Ich konnte Alexa, Google und Samsung SmartThings noch nicht selber testen, aber bei allen gab es oder wird es bald matter releases geben.
Für den Betrieb mit Apple Home sind die Voraussetzungen ein iPhone oder iPad für die Benutzeroberfläche und ein AppleTV oder HomePod mini für die "Home-Hub"-Funktionalität, auf allen muss mindestens iOS/iPadOS/tvOS 16.1 installiert sein.
So lässt sich matter bridging auf dem P44-xx aktivieren
Sobald die obigen Voraussetzungen erfüllt sind, ist das Onboarding einfach:
- Web-UI des P44 öffnen
- Auf dem Tab "System" gibt es einen neuen Abschnitt "Matter bridge (beta!)". Auf den "Matter bridge..."-Button clicken - es sollte ein Dialog erscheinen, der darauf hinweist, dass zuerst mindestens ein Licht für "bridging" aktiviert werden muss. Hinweis: Wenn dieser Button trotz installierter Firmware Version 2.7.0.x (bzw. 1.7.0.x für P44-LC) nicht angezeigt wird, sollte die Web-Benutzeroberfläche im Browser neu geladen werden - manchmal bleibt die vorherige Version der Web-Benutzeroberfläche aus dem Browser-Cache aktiv.
- Aus der Geräteliste mindestens eine Leuchte wählen, die mit matter verbunden werden soll. Den Info-Dialog mit dem (i)-Button öffnen und den Button "Enable for bridging to matter" clicken.
- Zurück auf dem "System"-Tab, wieder auf "Matter bridge..." clicken.
- Der Dialog sollte nun einen QR-Code anzeigen (den sogenannten Onboarding-Code)
- In einer matter-fähigen Smarthome-App ("Home.app" auf Apple-Geräten), "Zubehör hinzufügen..." wählen und den QR-Code scannen.
- Die Smarthome-App führt durch die Einrichtung und fragt dabei wahrscheinlich, ob wirklich ein nicht zertifiziertes Zubehör hinzugefügt werden soll (das muss vorerst mit Ja beantwortet werden, siehe unten warum). Der Onboarding-Prozess ist vielleicht noch nicht so reibungslos, wie er sein könnte. Zum Beispiel schlägt Apple Home noch nicht die P44-seitigen Gerätenamen vor, sondern nur "Matter Accessory 1..n", und die richtigen Namen müssen manuell eingegeben werden (Stand iOS 16.1, bereits mit iOS 16.2 beta ist dies behoben). Auch die Raumzuweisungen müssen manuell dupliziert werden.
Sobald das Onboarding abgeschlossen ist, werden alle Geräte, die für die "bridging" ausgewählt wurden (siehe zweiter Schritt oben), in den Home-Apps sichtbar und können direkt oder ggf. über die Sprachsteuerungsassistenten gesteuert werden (hey Siri, ok Google, Alexa).
Es können jetzt weitere Geräte hinzugefügt werden, indem wie oben beschrieben der Button "Enable for bridging to matter" geclickt wird - aber bitte dem Smart Home System ein paar Minuten Zeit geben, um sich danach zu synchronisieren...
Zum jetzigen Zeitpunkt (2.7.0.9/1.7.0.9 beta) werden Ein/Aus-Geräte, gedimmte Leuchten und Plug-in-Geräte, Farbleuchten, Temperatur-, Feuchtigkeits- und Helligkeitssensoren für "bridging" unterstützt. Weitere Gerätetypen werden folgen.
Für Fragen, Diskussionen, Anregungen etc. gibt es einen neuen Bereich für matter im plan44 forum.
Wie der digitalSTROM-Raumzustand in matter "gebridged" werden kann
In den P44-DSB Produkten gibt es einen neuen Gerätebereich namens "Bridging". "Bridges" sind eine besondere Art von Geräten, die matter-Unterstützung sogar in digitalSTROM-Räume bringen können, die keine P44-basierten Lichter haben, sondern nur Standard-dS-Klemmen!
"Bridge"-Geräte können durch Klicken auf die Schaltfläche "+Bridge" erstellt und dann (im dSS) in einem digitalSTROM-Raum platziert werden. "Bridge"-Geräte erscheinen im dSS als eine Leuchte mit einem Lokaltaster.
Ein "Bridge"-Gerät macht zwei Dinge:
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Es hört auf digitalSTROM-Szenenaufrufe, die im Raum passieren, und überträgt dann den resultierenden Raumzustand an matter, wo er wie ein Dimmer-Schieberegler angezeigt wird. Wenn also die Szene preset3 (Standardeinstellung: 50%) in einem Raum aufgerufen wird, zeigen die matter-Apps 50% an.
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Wenn der Raumschieberegler auf der matter-Seite bewegt wird, übersetzt das "Bridge"-Gerät dies in die nächstgelegene passende Szene und ruft diese Szene im Raum auf. Wenn der Regler z.B. auf 70% gestellt wird, ist die nächstgelegene Szene wahrscheinlich preset2 (75%), also wird diese im Raum aufgerufen.
In Räumen mit Standard-Szenen (100%/75%/50%/25%) muss man also nur eine "Five Level room state bridge" erstellen und sie in den Raum verschieben, den man über matter sehen und steuern möchte. Wenn die Szenen im Raum nicht standardmäßige Pegel haben, einfach diese Szenen im dSS aufrufen, den gleichen Pegel am "Bridge"-Gerät manuell einstellen und die Szene speichern.
Wenn die Tastenfunktion in eine Bereichstaste geändert wird, "spiegelt" die "Bridge" den Zustand des Bereichs (an oder aus) und nicht den des gesamten Raums. Das spezielle "On-Off-Bridge"-Gerät bildet nur die Szenen Aus und Ein ab, aber nicht preset2..4.
Was ist mit der Zertifizierung?
Die aktuelle Beta-Version ist nicht zertifiziert. Sie läuft unter der allgemeinen Vendor-ID "TestVendor1" (0xFFF1) und verwendet die Produkt-ID des SDK-Beispiels "bridge_app" (0x8002), was grundsätzlich korrekt ist, da die p44mbrd-Anwendung auf der Grundlage des bridge-Beispiels entwickelt wurde.
Langfristig möchte plan44 die matter bridge zertifizieren. Leider werden Organisationen wie die csa-iot von Leuten gegründet und geleitet, die sich mit großen und riesigen Unternehmen auskennen, aber meist wenig mit der Realität von wirklich kleinen Unternehmen wie plan44 und kleinvolumigen Nischenprodukten wie den P44-xx-Geräten zu tun haben. Während die technische Seite (Open-Source-SDK auf github) auch für kleine Unternehmen wie plan44 sehr zugänglich und handhabbar ist, erscheinen die Zertifizierung und der damit verbundene Papierkram derzeit beängstigend teuer und zeitaufwändig.
plan44 versucht, Kooperationspartner zu finden, um den p44mbrd Bridge-Daemon zertifizieren zu lassen. Aber die Verhandlungen laufen noch - erst die Zeit wird zeigen, ob die Angelegenheit nicht nur technisch machbar ist (ja, das ist sie!), sondern auch auf kommerzieller Ebene für ein kleines Unternehmen.
Wird meine nicht-zertifizierte Bridge-Einrichtung weiter funktionieren, wenn die Smart Home-Apps aus der Beta-Phase heraus sind?
Im Falle von Apple lautet die Antwort ja! - zumindest im Moment, in iOS 16.1. Ich kann noch nichts darüber sagen, wie die anderen "Ökosysteme" dies handhaben werden. Apples Entscheidung für iOS 16.1 und die derzeit verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass die Option, nicht zertifiziertes Zubehör durch explizite Zustimmung in einem Dialog zuzulassen, bestehen bleiben wird.
Aber natürlich sollte ein Beta-Setup wie dieses, selbst wenn es sich herausstellt, dass es technisch für eine lange Zeit akzeptiert wird, nicht als produktiv angesehen werden und darf nicht dazu verwendet werden, um Funktionen bereitzustellen, die im Smart Home unverzichtbar sind.
Bitte auch nicht erwarten, dass dieses Beta-Setup in ein Nicht-Beta-Setup übergeht, ohne dass die Bridge im Smart Home-System von Grund auf neu eingerichtet werden muss!